Was wir essen, zählt

„Das Mikrobiom ist der Spiegel Ihrer Ernährung.“
Essverhalten
Warum wir essen, was wir essen

Im Inneren unseres Darms herrscht ein reges Treiben, das oft unbemerkt bleibt. Hier finden sich nicht nur zehnmal mehr Bakterien als eigene Zellen in unserem Körper, sondern auch eine erstaunliche Vielfalt von über 400 verschiedenen Bakterienarten. Die Bedeutung dieses Mikrobioms wird zunehmend klarer, denn sein Einfluss reicht weit über das hinaus, was wir bisher angenommen haben.
Das Mikrobiom übt einen enormen Einfluss darauf aus, wie wir uns ernähren, und umgekehrt haben wir die Möglichkeit, durch unsere Ernährung die Zusammensetzung der Bakterien in unserem Darm zu beeinflussen. Diese winzigen Bewohner sind auf verschiedene Nährstoffe angewiesen, die sie aus dem Speisebrei extrahieren. Ihr Überleben hängt stark davon ab, was wir essen.
Daher kommt es häufig zu dem Phänomen des Heisshungers – einem plötzlichen und überwältigenden Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln. Sei es der unwiderstehliche Drang nach einer knusprigen Pizza am Abend, herzhaften Erdnüssen oder Chips oder der innige Wunsch nach der geliebten Schokolade nach dem Essen, dem viele von uns nur schwer widerstehen können. Dieses Verlangen kann auftreten, wenn die Bakterien in unserem Darm bestimmte Nährstoffe dringend benötigen. Es scheint, als habe das Mikrobiom einen gewissen Einfluss auf unsere Geschmackspräferenzen, so dass uns besonders das schmeckt, was die Mikroorganismen gerade benötigen.
"Mikrobiom-Pflege ist die wahre Gesundheitsvorsorge, denn unsere Darmbewohner haben viel zu sagen."
Es ist faszinierend zu bedenken, dass unsere Vorstellung, wir hätten vollständige Kontrolle darüber, wonach wir Appetit haben, möglicherweise nicht immer zutrifft. Das Mikrobiom in unserem Darm spielt eine Rolle bei der Gestaltung unserer kulinarischen Vorlieben und wenn die Mikroben endlich das bekommen, was sie wünschen, belohnen sie uns regelrecht, indem sie für die Ausschüttung von Glückshormonen sorgen. Die Mikroben beeinflussen somit nicht nur unseren Appetit, sondern sie haben auch einen gewissen Einfluss auf unsere Stimmung.
"Darmbakterien: Die unsichtbaren Dirigenten unseres Appetits."

In einer aktuellen Studie der University of Pittsburgh wurde nachgewiesen, dass das Darmmikrobiom das Essverhalten beeinflusst. In einem Experiment wurden 30 Mäusen ohne Darmmikroben verschiedene Mikroorganismen von drei verschiedenen Arten wilder Nagetiere verabreicht, deren Ernährung stark variierte. Dabei wurde festgestellt, dass das Mikrobiom im Darm von Mäusen das Essverhalten der Tiere beeinflusst. Dies bedeutet, dass Mäuse, je nachdem welches Mikrobiom ihnen implantiert wurde, Nahrung mit unterschiedlichen Nährstoffgehalten bevorzugten.
Kevin Kohl, einer der Autoren der Studie, erklärt: "Unsere Forschung zeigt, dass Tiere mit unterschiedlichen Darmmikrobiom-Zusammensetzungen verschiedene Ernährungspräferenzen haben. Dies geschieht, weil die Mikroben Substanzen produzieren, die das Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln verstärken.
Monahan, Patrick: Got food cravings? What’s living in your gut may be responsible (2022).
URL: https://www.pitt.edu/pittwire/features-articles/food-cravings-pitt-study
"Ihr Mikrobiom ist das Resultat dessen, was Sie ihm zuführen."

Ein weiteres Experiment von Tim Spector, einem Professor für genetische Epidemiologie am King's College in London, das er mit seinem 23-jährigen Sohn Tom durchgeführt hat, ist bekannt für seine eindrucksvollen Ergebnisse im Zusammenhang mit der Auswirkung der Ernährung auf die Darmflora. In diesem Experiment vereinbarte Tim Spector mit seinem Sohn Tom, dass Tom sich für einen Zeitraum von 10 Tagen ausschliesslich von Fast Food ernähren sollte. Während dieser Zeit wurden Stuhlproben von Tom vor, während und nach der Spezial-Diät genommen.
Die bemerkenswerte Erkenntnis aus diesem Experiment war, dass die Ernährungsumstellung auf ausschliesslich Fast Food zu einem drastischen Rückgang der Vielfalt der Bakterienarten in Toms Darm führte. Vor Beginn der Fast-Food-Diät fanden sich etwa 3'500 verschiedene Bakterienarten in seinem Darm, doch nach der Diät waren rund 1'300 dieser Bakterienarten nicht mehr nachweisbar.
Spector, Tom: Your gut bacteria don’t like junk food – even if you do (2015).
URL: https://theconversation.com/your-gut-bacteria-dont-like-junk-food-even-if-you-do-41564
Dieses Experiment verdeutlichte, wie schnell und drastisch unsere Ernährungsgewohnheiten die Zusammensetzung unserer Darmflora beeinflussen können. Es unterstreicht die Bedeutung einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung für die Vielfalt und das Gleichgewicht der Mikroorganismen in unserem Darm, was wiederum Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann.


Sind wir den Mikroben vollkommen ausgeliefert?
Zum Glück nicht. Wir sind nicht gezwungen, Dinge zu essen, die wir nicht wollen. Allerdings erfordert es auch ein gewisses Bewusstsein, unseren Gelüsten nicht immer nachzugeben, da sie nicht immer unseren eigenen Wünschen oder unserer Gesundheit entsprechen, sondern lediglich den Bedürfnissen unserer Mikroben.
Wir können den Spiess zu jeder Zeit umdrehen und uns darauf konzentrieren, nur die Nahrungsmittel zu essen, von denen die Darmbakterien profitieren, die uns wohlgesinnt sind. Wir haben die Kontrolle über unsere Ernährung und können somit entscheiden, welche Bakterien sich in unserem Darm ansiedeln und welche nicht.

"Der Mensch ist, was er isst ...
... was wir essen und wie wir leben, beeinflusst auch unser Mikrobiom und unsere Gesundheit"
Die positiven Auswirkungen einer mikrobiomfreundliche Ernährung
"Lassen Sie uns gemeinsam entdecken, wie ein mikrobiomfreundlicher Einkaufskorb aussieht."

Die Macht des Mikrobioms
Unser Angebot MikrobiomVitalität bietet eine ganzheitliche Herangehensweise an Ihre Gesundheit und Ihrer Vitalität. Wir verstehen, dass jeder Mensch einzigartig ist, und deshalb wird unsere Beratung speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.
Unsere Ratschläge sind nicht nur fundiert, sondern auch auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Wir kombinieren wissenschaftliche Erkenntnisse mit unseren Erfahrungen, um Ihnen die bestmögliche Unterstützung für Ihr Mikrobiom zu bieten.
Wir werden Ihnen helfen, Mikrobiom-freundliche Lebensmittel in Ihren Alltag zu integrieren, ohne den Genuss zu opfern. Denn gesunde Ernährung sollte nicht nur gut für Ihren Darm sein, sondern auch Ihren Geschmackssinn verwöhnen.
Wir sind hier, um Sie auf dieser Reise zu begleiten und Ihnen zu helfen, das Gleichgewicht in Ihrem Darm wiederherzustellen.